Herzlich Willkommen bei der DGMP

Die DGMP ist die deutsche wissenschaftliche Fachgesellschaft für Medizinische Physik.  Aufgaben und Ziele

Deutsche Gesellschaft für
Medizinische Physik e.V.

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Drei Fragen an Prof. Dr. Jürgen Reichenbach, DGMP-Vizepräsident 2017/18

Prof. Dr. Jürgen R. Reichenbach leitet seit 2002 die Arbeitsgruppe Medizinische Physik am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Jena. Nach dem Studium der Physik und Promotion in Physik 1992 an der Technischen Hochschule Karlsruhe waren weitere wissenschaftliche Stationen die Universität Montpellier (Frankreich) (1993), die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (1994) sowie das Mallinckrodt-Institute of Radiology in St. Louis (USA) (1995-1996). Seit 1997 ist er am Universitätsklinikum Jena tätig. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Magnetresonanztomographie und der Entwicklung neuer innovativer MR-Bildgebungs­methoden. Nach seiner Präsidentschaft in der Wahlperiode 2015-2016 ist er seit 2017 Past-Präsident der DGMP.

1)  Was fasziniert Sie an der Medizinischen Physik?

Medizinische Physik ist faszinierend, da gerade dieses Fachgebiet von großer Interdisziplinarität und einer überaus breiten Themenvielfalt geprägt ist. An der Schnittstelle zwischen Physik und Medizin angesiedelt, verbindet sich hier die Anwendung von physikalischen Methoden und grundlagenwissenschaftlichen Forschungserkenntnissen auf ganz konkrete medizinische Fragestellungen mit dem letztendlichen Ziel, diese Fragestellungen zum Wohle des Patienten beantworten zu können. Vor diesem Hintergrund ist das Faszinierende, dass neben der Physik und Medizin zahlreiche weitere Fachdisziplinen mit hereinspielen, wie beispielsweise Mathematik, Computerwissenschaften, Informatik, Biowissenschaften und nicht zuletzt biomedizinische Technologien. 

2)  Weshalb engagieren Sie sich in der DGMP?

Ich denke, es ist zunächst prinzipiell wichtig, dass es wissenschaftliche Fachgesellschaften gibt, in denen sich Mitglieder zusammenschließen können, um sich gegenseitig auszutauschen und informieren, aber auch gemeinsam bestimmte Ziele und Interessen verfolgen zu können. Im Falle der DGMP sind das die auf den verschiedensten Feldern in Forschung, Entwicklung, Anwendung und klinischer Praxis tätigen Medizinphysiker. Wissenschaftliche Fachgesellschaften können aber nur durch aktive Mitarbeit ihrer Mitglieder funktionieren und dadurch dem Anspruch, den sie an sich selbst stellen, genügen. Von daher war und ist es für mich selbstverständlich, sich in die „Community“ einzubringen, in der Hoffnung einen kleinen Teil beitragen zu können. Gleichzeitig bewirkt aktives Engagement im Kreise von Kolleginnen und Kollegen aber auch immer eine Erweiterung des eigenen Horizontes, erlaubt also - salopp formuliert - den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu richten, der einerseits herausfordert, andererseits aber auch immer eine persönliche Bereicherung darstellt.         

3)  Welche Themen waren Ihnen in Ihrer Zeit als Präsident der DGMP besonders wichtig? Welche Schwerpunkte sollte die DGMP zukünftig setzen?

Zum einen waren das sicher die Begleitung der nationalen Umsetzung der Europäischen Basic Safety Standards Directive (BSSD) in deutsches Recht, die jetzt im Mai 2017 im Beschluss des neuen Strahlenschutzgesetzes ihren vorläufigen Abschluss gefunden hat, sowie der Gestaltungsprozess der Mitwirkung der DGMP bei der Durchführung von Fachgesprächen zur Erteilung der Fachkunde MPE in mehreren Bundesländern. Zum anderen waren das die Fortsetzung unseres kontinuierlichen Strategieprozesses, aber ebenso die Gründung des Ausschusses Internationale Angelegenheiten, in deren Folge mehrere Mitglieder der DGMP zwischenzeitlich wichtige Funktionen auf europäischer Ebene wahrnehmen. Besonders gefreut hat mich, dass sich junge Menschen gefunden haben, die einen Arbeitskreis Junge Medizinphysik der DGMP gründen wollten. Der Arbeitskreis wurde offiziell zwar erst im März 2017 gegründet, wir haben den Prozess aber bereits während meiner Zeit als Präsident konstruktiv begleitet. Weitere wichtige Themen betrafen die Durchführung unserer Mitgliederbefragung, die Pflege und Weiterentwicklung der Kontakte zu unseren Schwestergesellschaften und den uns nahestehenden Fachgesellschaften und – last but not least – die stetig sich verbessernde Professionalisierung unserer Gesellschaft, die dank der hervorragenden Arbeit unserer Geschäftsstelle in dieser Form erst möglich wurde.

Was die zukünftige Entwicklung der DGMP betrifft, so ist für mein Dafürhalten zunächst zu konstatieren, dass die Gesellschaft sich aktuell auf einem sehr guten Weg befindet. Ich denke, dass die DGMP sich zukünftig noch mehr und verstärkt als die führende wissenschaftliche Autorität auf dem Gebiet der Medizinischen Physik in Deutschland begreifen sollte, für die auf der einen Seite Forschung, Innovation und Translation in die Klinik im Mittelpunkt stehen und auf der anderen Seite Aus- und Weiterbildung ihrer Mitglieder von zentraler Bedeutung sind. Auf diesem Weg sollte sie fortfahren, themen- und regionalspezifische Angebote für ihre Mitglieder weiter zu entwickeln und anzubieten sowie den Austausch auf verschiedenen Ebenen zwischen Medizinphysikern, Klinikern, der Industrie, den Fachgesellschaften und Behörden wie bisher zu fördern und zu pflegen.