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"Medizinphysiker sind für das Berufsleben in Klinik, Industrie und Behörden gut gerüstet"

Am 14.06.2016 fand in Berlin ein von der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik e.V. (DGMP) veranstalteter Workshop zum Thema "Hochschulausbildung und Berufsperspektiven in Medizinischer Physik" statt. Zu den mehr als 50 Teilnehmern zählten Leiter von Studiengängen in Medizinischer Physik, Studierende, Vertreter von Industrie und Behörden sowie klinisch tätige Medizinphysiker.

Einleitend gab Prof. Dr. Wolfgang Enghardt (Dresden) einen Überblick über die derzeit rund 25 Studiengänge in Medizinischer Physik an deutschen Hochschulen. Es zeigte sich ein ausdifferenziertes Angebot, das von grundlagenorientierten Studienangängen über berufsbezogene duale Studiengänge und weiterbildende Studienangebote bis zu berufsbegleitenden Fernstudiengängen reicht. Mehrere Masterstudiengänge ermöglichen den studienbegleitenden Erwerb der Sach- und Fachkunde im Strahlenschutz für Medizinphysik-Experten  und damit den direkten Berufseinstieg in eine klinische Tätigkeit.

Mit dem beruflichen Werdegang von Absolventen medizinphysikalischer Studiengänge befasste sich Prof. Dr. Martin Fiebich (Gießen). An Hand von Daten der THM Gießen und der TU Dresden legte er dar, dass die klinische Tätigkeit als Medizinphysik-Experte das zahlenmäßig größte Tätigkeitsfeld ist, gefolgt von einer sich an das Masterstudium anschließenden Promotion und einer Tätigkeit in der Industrie. Besonders hervorzuheben sei, so Prof. Fiebich, dass alle Absolventen in kurzer Zeit eine angemessene Beschäftigung finden.

Impulsvorträge von Dr.-Ing. Alexej Swerdlow (OPASCA GmbH), Dr. Holger Pufahl (Siemens Healthcare Diagnostics Products GmbH), Rolf Baumann (Elekta GmbH), Dr. Timo Schirmer (GE Global Research), Dr. Carsten Liess (Philips GmbH Market DACH), Dr. Matthias Fippel (Brainlab AG), Prof. Dr. Gunnar Brix (Bundesamt für Strahlenschutz), Prof. Dr. Tobias Schaeffter (Physikalisch-Technische Bundesanstalt), Roland Simmler (Hirslanden Klinik Aarau) und Prof. Dr. Ulrich Wolf (Universitätsklinikum Leipzig) befassten sich mit den Anforderungen, die an Berufseinsteiger in verschiedenen Tätigkeitsfeldern gestellt werden. Hierbei wurden durchweg hohe soziale und kommunikative Kompetenzen besonders hervorgehoben. Für Tätigkeiten in Klinik und Industrie wurden gute IT-Kenntnisse, Basiskenntnisse in BWL und in der Struktur des Gesundheitswesens betont, seitens der Industrie außerdem gute Englischkenntnisse als unverzichtbar gewertet. Beim Bundesamt für Strahlenschutz spielen, so Prof. Brix, Kenntnisse über ethische und rechtliche Aspekte der Anwendung von ionisierender Strahlung sowie die Fähigkeit zur kritischen Bewertung von Studien eine zentrale Rolle.

In der anschließenden Diskussion bestand Einigkeit, dass die Absolventen von Studiengängen in Medizinischer Physik insgesamt gut auf das Berufsleben vorbereitet sind, wobei den im Studium erworbenen allgemeinen Problemlösungsfähigkeiten eine besondere Bedeutung zukommt. In einzelnen Bereichen - wie z.B. bei den Softwarekenntnissen - wurden zwar Verbesserungsmöglichkeiten erkannt, zugleich wurde aber auch betont, dass eine fünfjährige akademische Qualifizierungsphase nicht auf alle Anforderungen verschiedener Arbeitgeber in gleicher Tiefe eingehen kann. Ein Bedarf an hochschulischen Qualifizierungsangeboten zur Förderung sozialer und kommunikativer Kompetenzen wurde nicht festgestellt. Stattdessen bestand große Übereinstimmung, dass diese Fähigkeiten am besten in realen Zusammenhängen wie z.B. längeren Projekten im Studium oder im Rahmen von in Unternehmen angefertigten Abschlussarbeiten erworben werden.

Mit Blick auf die eigene Karriereentwicklung riet Dr. Schirmer den anwesenden Studierenden dazu, ein prokatives Career Management zu betreiben, die eigenen Stärken und Schwächen in möglichst vielfältigen Umfeldern zu erproben und die beruflichen Ziele an den so gewonnenen Erkenntnissen auszurichten. Die hier anklingende hohe Bedeutung der Passung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wurde auch von Dr. Liess betont. Ferner wurde unterstrichen, dass persönliche Netzwerke bei der Stellensuche äußerst wichtig sind. Virtuelle Vernetzungsplattformen wurden dagegen sehr skeptisch beurteilt.

"Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Absolventen der Studiengänge in Medizinischer Physik für das Berufsleben in Klinik, Industrie und Behörden gut gerüstet sind. Deutlich geworden ist heute auch, dass es ein großes Interesse der Studierenden an den Perspektiven ihrer späteren Arbeitgeber gibt. Die DGMP wird diesem Bedürfnis durch weitere Veranstaltungen Rechnung tragen", fasste der Präsident der DGMP, Prof. Reichenbach, die Ergebnisse des Workshops zusammen.

Weitere Informationen:

> Studiengänge in Medizinischer Physik

> Kontakt: DGMP-Geschäftsstelle

Die Vorträge zum Download:

Begrüßung und Einführung - J. Reichenbach

Studium und Weiterbildung in Medizinischer Physik in Deutschland - W. Enghardt

Master in Medizinischer Physik - und dann? Berufliche Entwicklung von Absolventen der Technischen Hochschule Mittelhessen - M. Fiebich

Dr. Holger Pufahl (Siemens Healthcare Diagnostics Products GmbH)

Rolf Baumann (Elekta GmbH)

Dr. Timo Schirmer (GE Global Research)

Carsten Liess, MSc DPhil (Philips GmbH Market DACH)

Dr. Matthias Fippel (Brainlab AG)

Prof. Dr. Gunnar Brix (Bundesamt für Strahlenschutz)

Roland Simmler (Hirslanden Klinik Aarau)

Prof. Dr. Ulrich Wolf (Universitätsklinikum Leipzig)

Diskussion - Moderation: J. Reichenbach